www.uwg-schmallenberg.de
- Informationen aus dem Internet
Stellungnahme der UWG-Fraktion
zum Biomassekraftwerk
15.9.2001.
Nachdem der Meinungsstreit zum geplanten
Biomasseheizkraftwerk in unserer Stadt zunehmend die Sachlichkeit verläßt,
sieht sich die UWG-Fraktion jetzt veranlasst, die Entscheidung aus ihrer
Sichtweise darzustellen.
Für die UWG-Fraktion bedeutet
das "Ja" zum Bau des Biomasseheizkraftwerkes ein Ja zur Strukturverbesserung
unserer Stadt. Wie wichtig neue Arbeitsplätze auch für unsere
Stadt sind, wird jeder erkennen, der die täglichen Meldungen in den
Zeitungen über Betriebsschließungen verfolgt. Wir müssen
befürchten, dass auch unsere Stadt mit ihrer teils einseitig ausgerichteten
Industrie Arbeitsmarktschwierigkeiten bekommen könnte, deshalb sind
neue Arbeitsplätze eine Daseinsvorsorge.
Täglich gehen bei uns ca. 1000
Auspendler ihrer Arbeit an anderen Standorten nach, eine Zahl die uns alle
nachdenklich machen sollte.
Der Fremdenverkehr in unserer Stadt
hat einen hohen Stellenwert und das soll auch so bleiben. Doch die Übernachtungszahlen
sind rückläufig. Das erste Standbein des Arbeitsmarktes in unserer
Stadt stellen noch immer die Wirtschaftsbetriebe und wird so bleiben. Wir
sind überzeugt davon, dass indirekt durch das Kraftwerk in Bad Fredeburg
weitere Arbeitsplätze dauerhaft gesichert und in dem neuem Holz- und
Gewerbepark ca. 150 neue Arbeitsplätze entstehen werden.
Dafür, dass von den über
90 Mio. DM Investitionen, die nicht von der Stadt und nicht von der öffentlichen
Hand getätigt werden, auch ein großer Teil des Geldes in unserer
Region, bei unseren heimischen Unternehmen, Handwerksbetrieben oder Werkstätten
verbleibt, setzen sich ausnahmslos alle Stadtvertreter ein.
Eine Standortentscheidung für
ein Biomasseheizkraftwerk in einer "Holzregion", also nahe am "Verbrauchsgut
Holz", ist nur folgerichtig. Wo Holz produziert wird, sollte niemand gegen
ortsnahe Absatzmärkte sein.
Ein Holzgewerbepark in Bad Fredeburg
ohne dieses Holzheizkraftwerk würde nur noch wenig Sinn machen, denn
die Versorgung von Heiz- und Prozesswärme für die sich ansiedelnden
Betriebe sind Teil des Holzgewerbepark-Konzeptes. Als weitere Wärmeabnehmer
sind das Sauerlandbad und das Schulzentrum vorgesehen.
Für die UWG stellt sich die
Frage ob durch die Kampagne des Bürgerforums gegen das Biomasseheizkraftwerk
jetzt andere potentielle Interessenten für diesen Standort, die auf
Energie und Wärme angewiesen sind, verunsichert oder abgeschreckt
werden können. Der Stadt Schmallenberg wird unserer Meinung nach bei
der Suche nach Investoren und damit nach neuen Arbeitsplätzen die
Arbeit erschwert.
Die Verbrennung von Holz geschieht
CO2 neutral, d. h. es wird nur das Kohlendioxid bei der Verbrennung
freigesetzt, dass sich vorher im Holzkörper eingelagert hat. Wer diese
umweltschonende Verbrennung von nachwachsenden Rohstoffen nicht will, sollte
daher erklären, dass er lieber auf kohle- oder ölbetriebene Kraftwerke
mit den nur noch begrenzten Vorkommen oder aber auf Atomkraftwerke mit
deren "Langzeitwirkung" setzt.
Für uns ist es durchaus ein
Beitrag zur aktiven Umweltpolitik, wenn "endliche" Ressourcen geschont,
heimische nachwachsende Hölzer genutzt, Abwärme sinnvoll eingesetzt
und damit die Menge von Strom erzeugt wird, die die gesamte Stadt Schmallenberg
versorgen kann.
Vielleicht sollten wir einmal an
den Anfang der 70iger Jahre zurückdenken, als der Ölschock uns
die Abhängigkeiten und die Besinnung auf heimische Brennmaterialien
deutlich vor Augen brachte.
Die Luftgüte in unserer Region,
ist durch die von Gutachtern nachgewiesene Nichtgefährdung des Badtitels
von Bad Fredeburg sichergestellt.
Wir sind nicht am Ende unserer Forderungen
zur stetigen Verbesserung der Rahmenbedingungen, wenn sich Bürgerinnen
und Bürger mit Anregungen ebenfalls konstruktiv in den Prozess der
Ansiedlung des Biomasseheizkraftwerkes mit einbringen und keine Blockadepolitik
betreiben.
Für die UWG-Fraktion im Rat
der Stadt Schmallenberg, Herbert Berls, Fraktionsvorsitzender
UWG Schmallenberg,
Angaben ohne Gewähr, Stand: 15.9.2001