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Bürgerversammlung in Holthausen

Nur Schiefer oder auch dunkelgrau Pfannen als Dacheindeckung zulässig?


Stand: 05.09.2002, ergänzt am 9.9.2002
Im Vorfeld hatte die Interessengemeinschaft mit 326 Unterschriften die Dachdeckung auch mit dunkelgrauen Pfannen gefordert, und die Holthauser Bürger mit einem Info-Blatt zur heutigen Bürgerversammlung informiert. INFO-Batt...
Bürgermeister B. Halbe und Herr Beste vertraten die Verwaltung. Die Stimmung war gespannt, aber die Holthauser Bürger präsentierten sich gut vorbereitet!

Einleitung


Bürgermeister Bernhard Halbe erwähnte, dass seit 1992 eine Ortssatzung für Holthausen bestehe. Seitdem wurden Schieferdächer mit städtischen Mitteln gefördert (ca. 12,5 Euro/qm bei Altbauten), allerdings wären Neubauten davon ausgeschlossen. Im Bebauungsplan "Unter der Schützenhalle" wurde im Jahre 1999 ebenfalls die Schieferdeckung nach Beratung in den Ausschüssen und im Rat vorgesehen. (Hinweis: Eine damals vom UWG-Fraktionsvorsitzenden Herbert Berls gestellte Frage, ob diese Schieferdeckung von den Holthauser Bürgern gewünscht sei, wurde mit ja beantwortet). Erst im Sept. 2000 stellte die Interessengemeinschaft ihren Antrag.

Vorstellung Ortsanalyse durch Verwaltung


Herr Beste vom Bauverwaltungsamt stellte nochmals ausführlich die Ortsanalyse des Westfälischen Amtes für Landschafts- und Baukultur, die bekannterweise noch restriktiver als die vorhandene Satzung ausfiel, vor.

Interessengemeinschaft


Im Auftrag der Interessengemeinschaft erläuterte Peter Gerhard den Bürgerantrag: Ein weiterer Bürger brachte anschauliche Beispiele, wie mit Baugenehmigungen verfahren wurde, und stelle eindringlich den Wunsch der Bürger und den Antrag der Interessengemeinschaft heraus: Wenn sich der Rat gegen den Antrag der Interessengemeinschaft ausspricht wäre dies nicht in Ordnung. Außerdem wäre im Ort deswegen sehr viel Unruhe vorhanden.

Auch vom örtlichen Stadtvertreter sprach man: Er hätte in einer Ratssitzung den Antrag der Interessengemeinschaft "herabgespielt".

Zu diesem Zeitpunkt ergriff Bürgermeister B. Halbe das Wort und bat darum die persönlichen Angelegenheiten zurückzustellen, und bat Fragen zu stellen:

Diskussion


Hier nur ein kleiner Auszug der Fragen:
1. Wie werden die Unterschriften gewichtet?
Antwort B. Halbe: Der Rat kennt die Unterschriftenliste und die Ratsmitglieder werden dies in ihre Überlegungen einbeziehen.

2. Wird spanischer Schiefer als Eindeckung akzeptiert?
Bei dieser Frage wurde darum diskutiert ob spanischer Schiefer besser als heimischer Schiefer sei. Dazu gab es konträre Meinungsäußerungen.
Antwort B. Halbe: Ja

Norbert Belke Spork rückte Holthausen als Schieferdorf mit einem Schieferbergbaumuseum und anderen traditionellen Werten in den Vordergrund. Wenn Holthausen ein Schieferdorf sein soll, dann müsse man von der Stadt auch eine Lösung für das gesamte Dorf finden. Dabei sprach er auch die Zuschüsse an, die kostendeckend und vor allem überall gleich im Stadtgebiet sein sollen.

Ludwig Poggel, CDU-Fraktionsvorsitzender sagte unter anderem: Über den vorliegende Bürgerantrag müsse entschieden werden. Er könne sich z. Zt. nicht vorstellen, dass die vorhandene Satzung aufgelöst wird.

Friedrich Carmesin, SPD-Fraktionsvorsitzender: Er ging ausführlich auf die genannten Bürgervorschläge ein und sagte es könne nicht so bleiben wie es ist. Er schlug die Kennzeichnung eines Kerngebietes von Holthausen vor, das kleiner als der bisherige Bereich ist, um diesen für Schieferdeckung vorzusehen. Die Ratsmitglieder sollen in der nächsten Ratssitzung am 10. Sept. entscheiden, aber hätten bis jetzt noch keine ergänzende Verwaltungsvorlage gesehen.

Ergebnis


Mehr als 2 Std. wurden Meinungen ausgetauscht und Standpunkte dargelegt. Man ist sich nicht viel näher gekommen, aber die Holthauser Bürger haben eindringlich ihre Meinung dargelegt und auch begründet. Eine schnelle Entscheidung muss fallen, vor allen für die noch nicht entschiedenen Fälle, die jetzt nicht noch einen zweiten Winter ohne endgültige Dacheindeckung bleiben wollen.

Die Verwaltung muss jetzt einen Vorschlag erarbeiten und den Ratsmitgliedern für Ihre Entscheidung mit auf den Weg geben. Dies wird erfahrungsgemäß im Einklang mit der CDU-Fraktion erfolgen, die auch die Mehrheit (ca. 66 %) im Schmallenberger Rat und den Ausschüssen besitzt.

Ein Trend zum von der UWG bereits im Planungsausschuss angedeuteten Kompromiss und von der SPD jetzt auch genannten Vorschlag (nur kleiner Kernbereich mit Schieferdeckung, während in den anderen Gebieten auch dunkle Pfannen zulässig sind) wurde deutlich. Die UWG forderte zusätzlich bereits im Planungsausschuss für die vier betroffenen Bauherren eine möglichst schnelle Entscheidung zugunsten einer Pfanneneindeckung.
 
Viele Holthauser Bürger waren gekommen um über die Ortsgestaltungssatzung zu diskutieren.



 
Das war bisher:
09. Juli 2002. Holthauser Bürger müssen noch länger auf Entscheidung warten - UWG-Antrag abgelehnt, Verfahrensfragen  verzögern Bescheide weiter! 

Ca. 330 Bürger aus Holthausen hatten vor ca. einem Jahr der Stadtverwaltung einen Antrag auf Änderung der Gestaltungssatzung vorgelegt. Ziel war es, in Teilbereichen, neben der festgelegten Schieferdeckung auch anthrazitfarbene Dachpfannen zuzulassen. Im heutigen Planungsausschuss wurde eine Ortsbildanalyse durch das Westf. Amt für Landschafts- und Baukultur vorgestellt, die u. E. die bestehende Satzung noch restriktiver gestaltet.  Mehr aus der Sitzung des Planungsausschusses vom 9. Juli 2002.


Infos ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit, UWG Schmallenberg e.V., 05.09.2002