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Heizkraftwerk Schulzentrum Eslohe
Tag der offenen Tür am 09. Nov. 2003
Stand: 10. Nov. 2003
Die Gemeinde Eslohe (Gemeindewerk) betreibt seit kurzem ein 1,5 MW Biomasse-Heizkraftwerk. Ich habe es am 9. Nov., am Tag der offenen Tür, besichtigen können. 
Es wird damit kein Strom erzeugt, sondern nur Wärme zur Versorgung des Schulzentrums, Kurhaus, Esselsbad und des Seniorenwohnheimes "Störmanns Hof". Das Land NRW hat die Anlage mit ca. 40 % bezuschusst.
Damit unterscheidet es sich maßgeblich von der Art Kraftwerke die auf Stromerzeugung ausgelegt sind, wie es z. B. in Bad Fredeburg geplant war.
Das zeigt sich auch im Wirkungsgrad der Anlage, die Bürgermeister Reinhold Weber mit über 80 % bezifferte. Im Vergleich dazu wurden in Bad Fredeburg 30 % Wirkungsgrad angegeben.
Bürgermeister R. Weber erläuterte auch, dass seine Gemeinde sich vor dem Bau ausführlich informiert hat und verschiedene Möglichkeiten eines Kraftwerkes untersucht wurden. Eine Stromerzeugung und Einspeisung ins Netz rechnetet sich nicht. Deshalb wurde es ein reines Wärmekraftwerk.

Und noch eines ist richtungsweisend: Das Heizkraftwerk wird mit Holzhackschnitzeln befeuert, die max. 30 % Restfeuchtigkeit haben dürfen. Das ist normal, aber die Bezahlung der Lieferung wird abhängig von der Brennstoffqualität geleistet. Für Holzhackschnitzel aus Fichtenholz wird weniger bezahlt als für Buchenholzschnitzel.

Weitere Daten des Kraftwerkes:

  • Abschreibung in ca. 15 Jahren
  • Kosten: ca. 1,3 Mio. Euro, davon 40 % bezuschusst vom Land
  • Brennstoff: Naturbelassenes Restholzschnitzel
  • Brennstoffbunker: ca. 250 m³ Hackschnitzel
  • Kesselleistung 1.500 kW
  • Medium: Warmwasser 90 Grad C Vorlauftemp.
  • Rauchgasreinigung: E-Filter
  • Einsparung CO2: ca. 700 t/Jahr
  • Einsparung Gas: ca. 300.000 m³/Jahr
Kommentar:
Die Gemeinde Eslohe hat eine Anlage errichtet, die beispielhaft ist. Mit nur einem LKW-Zug Hackschnitzel pro Woche werden die wichtigsten Wärmeabnehmer in Eslohe versorgt. Generell soll der Wärmepreis ca. 10-12% unter dem des Gases liegen, wie Bürgermeister Reinhold Weber erwähnte.
Man hat sich sich auch im Vorfeld genau überlegt, ob eine Stromerzeugung wirtschaftlich ist, und hat es dann ausgeschlossen. Man hat die 40 % Zuschüsse von Land genutzt und in kurzer Zeit das richtige Konzept verwirklicht.
Herzlichen Glückwunsch an die "MACHER".
Herzlichen Glückwunsch auch an den Bürgermeister Reinhold Weber, der das richtige Wissen mit dem richtigen Gespür für eine neue umweltfreundliche Technik gezeigt hat. 
Nach dem Scheitern ihres großindustriellen Kraftwerkes zur Stromerzeugung sollten sich die Schmallenberger Ratsherren, einschließlich ihres Bürgermeisters, diese Anlage doch wirklich einmal näher betrachten.
Das Holzheizkraftwerk ist neben dem Schulzentrum, einem wichtigen Wärmeabnehmer, errichtet worden.


Das Gebäude ist kleiner als ein Einfamilienhaus.


Bürgermeister Reinhold Weber betätigt selbst die elektrisch schließbare Abdeckung des Spänebunkers.


Der Bunker für die Hackschnitzel. Wöchentlich 1 x wird er von einem LKW-Zug befüllt.


Ein Blick in Innere: Links ist der Kesselteil mit der Vorofenfeuerung zu sehen, rechts das E-Filter zur Reinigung der Abgase.

Vorofenfeuerung mit Kesselteil im Größenvergleich.
(Kesselleistung 1,5 MW)
Hier ist die Förderanlage für die Hackschnitzel im Gebäude vom Spänebunker zum Kessel zu sehen.
Das Foto zeigt das Feuer im Brennraum des Kessels. Dies ist durch ein kleines Guckloch zu sehen.
Schematische Darstellung des Kraftwerkes

Darstellung des Wärmebedarfs über ein Jahr.
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UWG Schmallenberg, Stand: 10. Nov. 2003,  Angaben ohne Gewähr