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Bürgerforum zum Biomassekraftwerk am 18.Mai 2001


in der Andreas-Hermes-Akademie Bad Fredeburg (ehemalige DLA)

"Politik im Dialog" war von 19-22 Uhr das Motto

19.5.2001. Das Bürgerforum HKW hatte mit Ihren Informationen alle Haushalte in Fredeburg informiert. Vertreter der Orts-SPD führten die Diskussion. Ca. 200 Personen waren gekommen und standen bis in den Flur hinaus. Diejenigen die dagewesen sind kennen jetzt den Begriff "Regenerative Energie" und die Lobeshymnen auf das Biomassekraftwerk, denn dies wurde oftmals wiederholt. Der Investor die Fa. Babcock, vertreten durch Dr. Lichtmann hat erstmals auch zugegeben, dass nicht nur Wasserdampf aus dem Kamin kommt, und die Emissionswerte die auf einem Handzettel am Eingang verteilt wurden, bestätigt.
Negativ fiel auf - oder vielleicht war es auch Taktik - dass die Politiker aller Parteien und die Moderatoren teilweise lange Monologe führten, die an den z. T. konkret gestellten Fragen vorbei lenkten. Wenige der 40 Fragen aus dem ganzseitigen Zeitungsinserat wurden angesprochen und die Frage nach den Vorteilen für die Bürger konnte nur unbefriedigend beantwortet werden.
Fazit: Obwohl Bürgermeister und Investor schon jetzt keine Gefährdung des Badtitels sehen, soll ein Gutachten in Kürze zeigen ob die Badanerkennung durch das Großkraftwerk mit seinen Emissionen beeinflusst wird. Die (eine) Bürgerinitiative muß jetzt schnell aktiv werden, wenn es ihnen mit der Verhinderung des Biomassekraftwerkes ernst ist.
 
Von links nach rechts: Herr Klauke, Carmesin, Hallmann  (SPD), Herr Dr. Lichtmann (Fa. Babcock), Dr. Glatzer, Herr Welfens (SPD)
Nicht zu sehen ist Bürgermeister B. Halbe, der etwas später kam und für den ein Platz in der Mitte reserviert war.
Herr Dr. Lichtmann (Fa. Babcock)
Bürgermeister B. Halbe, rechts davon Dr. Lichtmann (Fa. Babcock) Die Moderatoren: Herr Carmesin, Herr Hallmann  (SPD), teilweise auch Herr Welfens (nicht im Bild)

Zu Beginn der Diskussion wurden durch Herrn Carmesin nochmals die Bilder aus Ospitale di Cdore, Italien, einem ähnlichen Kraftwerk gezeigt und dann die 17. Punkte (Forderungen) des Rates an den zukünftigen Betreiber des Kraftwerkes erläutert.
"Alles wäre noch nicht endgültig entschieden" hieß es von den Moderatoren immer wieder. Diese Aussage wurde allerdings dann in der anschließenden Diskussion nicht deutlich - im Gegenteil, man gewann den Eindruck dass es kein Zurück mehr gibt. Die RWE, der Stromversorger hätte schon seine Zustimmung zur Einspeisung des Stromes (20 MW) gegeben, so sagte es Dr. Lichtmann und anwesende Ratsmitglieder waren fest von der 90-Mio.-Investition überzeugt. Auch das in der Ratsitzung am 15. Febr. von Bürgermeister B. Halbe vorsichtig angesprochene: ... und "Nachteile für Bad Fredeburg sind nicht ganz ausgeschlossen" wurde jetzt nicht mehr erwähnt.

Viele Fragen wurden gestellt - und leider vielfach nur geschickt ausweichend beantwortet.
Auf die Frage "Warum alles so schnell entschieden worden ist" antwortete Bürgermeister B. Halbe: Für einen Investor muß sofort entschieden werden und bei keiner anderen Sache hätte er so viel öffentlich gemacht wie hier. Diese Antwort war ein voller Lacherfolg im Publikum.

Auch die Frage nach den Vorteilen für die Bürger konnte nur bruchstückweise erläutern werden: Erwähnt wurde von Dr. Lichtmann, dass 99% der Bürger für regenerative Energie seien. Ökologische Stromerzeugung sähe man positiv. Dazu kamen allgemeine Aussagen, wie z. B. die Wirtschaft mit Holz stärken (Schnittpunkt Holzwirtschaft) und Investitionen. Es gäbe auch ca. 25 Dauerarbeitsplätze und 5 Arbeitsplätze für die Instandhaltung der Anlage. (Hinweis: Diese Arbeitsplätze würden natürlich auch von anderen Firmen auf dem gleiche Gelände geschaffen, sind also kein zusätzlicher Vorteil).

Bei der Frage nach der Größe dieser Anlage wurde deutlich gesagt, dass nur ein Kraftwerk dieser Größe (hier 20 MW) wirtschaftlich betrieben werden könne. Ca. 5-6 Pfg. würden für die Investitionen anfallen, 5-6 Pfg. für den Betrieb (z. B. Arbeitskräfte) und ca. 5 Pfg. für Brennstoffkosten (Holzhackschnitzel). Von der RWE wird eine Einspeisevergütung von ca. 17 Pfg/kWh erstattet.

Die Frage nach den Emissionen, und deren Grenzwerte war eines der immer wieder auftauchenden Themen.
Die Darstellung der Abgaswerte auf einem Blatt, die vom Bürgerforum am Eingang verteilt wurde, waren bisher nicht bekannt und auch nicht von der Fa. Babcock veröffentlicht worden. Herr Dr. Lichtmann bestätigte im wesentlichen diese Werte und erklärte, dass sich die Betreiberfirma freiwillig an die niedrigen Werte der BImSch 17 halten werde. Die Genehmigung der Großanlage erfolge jedoch nach der BImSch 13. Er sei sich sicher, dass es dadurch keine Beeinträchtigung der Luftgüte vor Ort gäbe.
Ein Vorschlag eines Bürgers, vertraglich festzulegen, dass wenn die Grenzwerte überschritten werden, das Kraftwerk stillzulegen ist wurde jedoch von den Moderatoren nicht weiter aufgenommen und blieb unbeantwortet.

Weitere Hinweise:


Herr Carmesin zum Schluß: Wir sind auf dem Weg zur endgültigen Entscheidung. Die hier angesprochenen Aspekte werden aufgenommen.


Die Chronologie unserer Berichte seit Febr. 2001
RAT
30.8.2001     DIE ENTSCHEIDUNG
Ratssitzung...
H+F
23.8.2001
Haupt-u.Finanzausschuss...
RAT
03.7.2001
Aus der Ratssitzung...
Weitere Erläuterungen...
H+F
21.6.2001
Besprechung der "17 Punkte"  im Haupt-u.Finanzausschuss...
31.5.2001
Fotomontage des Kraftwerkes
Großaufnahme
Bürger-
forum
28.5.2001
Das Bürgerforum macht weiter...
Während bei "Guntermann" das letzte Bier getrunken wird, schmiedet man nicht weit davon Pläne gegen das Kraftwerk. Um 19.30 Uhr trafen sich Leute vom Bürgerforum um das weitere Vorgehen in Sachen Kraftwerk vor den Toren von Bad Fredeburg zu besprechen. Eines wurde klar, es geht weiter mit Aktionen. Meine Herren Politiker, lassen Sie sich überraschen. 
Für Großbild bitte anklicken21.5.2001
Lage des gepl. Holzgewerbeparkes
16.5.2001
Mehr zum Thema Bürgerinitiative...
RAT
4.4.2001
Die Entscheidung im Rat...
H+F
29.3.2001
Die Entscheidung im Haupt-u.Finanzausschuss...
28.3.2001
Bilder aus Italien...
16.3.2001
Info aus der Bürgerversammlung
RAT
15.2.2001
Ratssitzung und die Fragen...

Die Stadt Schmallenberg erwartet von der Firma Babcock die Erfüllung der nachstehenden Forderungen:
Die 17 Punkte - als PDF-Datei (7 KB)

21. 6.2001 Die Antwort von Babcock Borsig Power - als PDF-Datei (10 KB)
 



Erneuerbare-Energie-Gesetz - EEG als PDF-Datei (80 KB)


Die Schadstoffe, die aus dem Kraftwerk imittieren wurden von der Bürgerinitiative zusammenstellt und von Fa. Babcock im Bürgerforum bestätigt.Schadstoffe als PDF-Datei (150 KB)


Berichte zur Bürgerversammlung in Brilon-Wald


Biomassekraftwerk - Die Seite von Babcock Borsig-Power



Infos ohne Gewähr, UWG Schmallenberg, 18.5.2001, ergänzt am 19.5.2001, 21.5.2001 u. 28.5.2001